Mittwoch, 6. April 2011

Die ultimative Herausforderung

Einen solchen Saisonstart hat es lange nicht mehr gegeben. Der letzte Spieler, der die Australien Open, Indian Wells und Miami gewinnen konnte, war Roger Federer 2006. Doch selbst der Schweizer musste zwischendurch eine Niederlage in Dubai hinnehmen – nicht so Djokovic, der bisher durch die Saison marschierte. 24 Siege, 4 Titel und keine einzige Niederlage, dabei 3 mal Federer und 2 mal Nadal (in Finals) geschlagen – besser geht es nicht mehr.

Mit dem Turnier in Miami ist die Hard Court Saison fürs Erste beendet – erst wieder im Sommer in der USA wird wieder auf diesem Belag gespielt. Für die nächste Zeit wird ausschließlich auf Sand gespielt, und damit sind wir in „Nadals Reich“. Kaum ein Spieler in der Geschichte des Tennis hat einen Belag so dominiert wie der Spanier. Letztes Jahr verlor er bei den 4 großen Events auf der roten Asche nur 2 Sätze und schnappte sich alle Titel. Es war der Anfang eines unglaublichen Jahres für Nadal.

Neues Jahr, neues Glück. Denn dieses Jahr wagt sich mit Novak Djokovic ein neuer Spieler daran die Dominanz Nadals zu brechen. Und die Vorzeichen für spannende Duell der 2 stehen nicht schlecht:

1. Die Form von Djokovic könnte nicht besser sein. Derzeit passt einfach alles – der Serbe müsste vor Selbtsvertrauen förmlich platzen.
2. Djokovic kann sehr stark auf Sand spielen. Das zeigte er schon 2009, als er und Nadal sich tolle Duelle lieferten.
3. Kein anderer Topspieler macht derzeit den Anschein mit den beiden auf Sand mithalten zu können.

Zwischen den Spielweisen von Nadal und Djokovic kann man gewisse Gemeinsamkeiten erkennen. Beide spielen einen ähnlichen Stil könnte man sagen, auch wenn es natürlich Unterschiede gibt. Beide zeichnet eine beeindruckende Physis aus, dadurch sind ihre Defensivqualitäten extrem stark. Desweiteren können beide aber auch sehr gut von Defensive auf Offensive wechseln – beide sind von beiden Seiten sehr stabil und verfügen über die nötige Power. Wenn es um Grundlinienduelle gibt, kann ihnen keiner sonst das Wasser reichen. Wie man sieht passt diese Spielweise sehr gut zu Sand.

Wie bereits angesprochen gab es 2009 das Duell der beiden 3 mal auf Sand. In allen 3 Masters trafen sie aufeinander, besonders das Treffen in Madrid war beeindruckend. Am Ende hielt immer der Spanier die Oberhand, ob ihm dies auch dieses Jahr gelingen wird? Die Tatsache, dass der Serbe ihm zweimal in Folge in Finals schlagen konnte, ist schon eine Kampfansage. Vor allem von der mentalen Leistung, denn beide Male lag Djokovic einen Satz zurück. Vom Kopf her scheint er so stark wie noch nie zuvor.
Djokovic meinte selbst, dass die „ultimative Aufgabe“ sei, Nadal in Paris bei den French Open zu schlagen. Über 5 Gewinnsätze gegen einen fitten Nadal, fast ein Ding der Unmöglichkeit in den letzten Jahren. Wobei Djokovic physisch zuletzt auf jeden Fall auf Augenhöhe schien, aber Hard Court ist eben nicht das Selbe wie Sand. Ähnlich schwer sollte es in Monte Carlo werden. 6 Titel in Folge gewann Nadal dort, der Belag dort liegt ihm wie kein Zweiter. Die besten Chancen sollte Djokovic in Rom oder vor allem in Madrid haben, da diese Courts etwas schneller sind als in Monte Carlo.

Und wie sieht es mit der Konkurrenz aus? Federer konnte zuletzt in Grundlinienduellen nicht mit den beiden mithalten. Wie soll er dann auf Sand siegen sollen, wo er nur schwer Punkte abkürzen kann. Wenn er Tennis spielt wie zu seinen besten Zeiten wäre die Lage anders, aber Federer wird eben auch bald 30 Jahre, und seine Kontrahenten sind 5 Jahre jünger. Murray scheint auch vernachlässigbar, keine Form, mentale Probleme und Sand als den Belag, auf den er gar nicht gerne spielt.

Söderling sollte man zumindest in Paris beachten. 2 Finals in Folge sprechen für sich. Auch Del Potro kann gut auf Sand spielen, und da wären noch starke Sandplatzspieler wie Ferrer oder Almagro. Jedoch stehen sie alle derzeit eine Stufe hinter Djokovic und erst Recht hinter Nadal, dem „König des Sandes“.

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