Dienstag, 31. Mai 2011

Spotlight on: Thomas Schoorel

In unseren neuen Serie „Spotlight on“ schreiben wir aktuellen Situation unterschiedlicher Spieler. Egal ob bekanntere oder eher unbekanntere, Aufsteiger oder solche die derzeit eher auf den absteigenden Ast sind.

Hohen Bekanntheitsgrad dürfte Thomas Schoorel unter Tennisfans nicht unbedingt genießen. Kein Wunder, gewann er hier in Paris erst sein allererstes Match auf der ATP Tour. Wenn man seinen Namen schon einmal gehört hat, dann wohl am ehesten wegen seinen Match in Doha gegen Roger Federer (mir selbst ging es so). Der Niederländer wurde „Opfer“ des Schweizers, der mitten im Ballwechsel einen „Tweener“ schlug, dieser Schlag hat bei youtube mittlerweile eine gewisse Berühmheit erlangt. Jedoch war es auch eine mutige und gute Leistung Schoorels, der damals erst sein 2. Match auf der ATP Tour spielte.

Zu Beginn des Jahres 2010 war Thomas Schoorel noch weit entfernt von der ATP Tour. Der damals noch 21 Jährige stand gerade mal in den Top 500 und spielte hauptsächlich Future Turniere – doch es sollte das Jahr seines Aufstiegs werden. Nach einigen Erfolgen bei Futures begann er Challengerturniere zu spielen, und auch dort lief es gut (hauptsächlich spielte er in den Niederlanden). Sein erstes Finale erreichte er dann in Alphen aan den Rijn Ende letzten Jahres.

Wie lässt sich Schoorel als Spielertyp beschreiben? Er gehört zu den größeren Spielern auf der Tour, und sein Spiel basiert vor allem auf einem guten Aufschlag und Vorhand. Auch seine einhändige Rückhand kann sich sehen lassen. Insgesamt ist er ein Spieler, der von der Grundlinie viel Power entwickeln kann und mit flachen Schlägen agiert. Den meisten Erfolg feierte er bisher auf der roten Asche. Wer ihn noch nie spielen gesehen hat, hier Highlights des Matches in Doha gegen Roger Federer. Einige starke Punkte des Niederländers sind dabei:



Natürlich fehlt es dem 22 Jährigen, der mit 5 Jahren seinen ersten Tennisunterricht bekam, noch an Konstanz und an eine Leistung wie gegen Federer ruft er nicht an allen Tagen ab – sonst stünde er auch auf einer anderen Position. Aber in diesem Jahr ist er dabei den nächsten Schritt zu machen. 2 Challengersiege in 2 aufeinanderfolgenden Wochen stehen zur Buche. Nachdem er bei den Australian Open in der letzten Qualirunde scheiterte gewann er auf Sand in Rom und Napoli. Nun steht er nach den French Open unmittelbar vor dem Einzug in die Top 100. Nach erfolgreicher Qualifikation schlug er in Runde 1 den Sandplatzspezialisten Maximo Gonzales glatt in 3 Sätzen. Es war sein erster Erfolg bei einem Grand Slam Turnier, danach war Wawrinka eine Nummer zu groß.

Mit seinen Aufstieg ist er nun auch die Nummer 3 in den Niederlanden hinter Thiemo De Bakker und Robin Haase. Wenn seine Leistungen in Zukunft stabil bleiben, sollte es für ihn möglich sein immer mehr bei kleineren ATP Turnieren zu spielen und sich in der Top 100 zu etablieren. Potential für die Top 50 ist durchaus vorhanden, Voraussagen im Tennis zu trefen ist jedoch extrem schwierig.

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