Wenn man sich die Karriere von Topspielern anschaut, fällt oft ins Auge,dass diese bereits in jungen Jahren sehr weit vorne in der Weltrangliste standen. Rafael Nadal stand schon mit 18 Jahren (!) in der Top 40 und gewann seinen ersten French Open Titel mit gerade mal 19. Auch Federer und Djokovic gehörten schon als Teenager zu den 100 besten Spielern der Welt. Aktuell sieht es jedoch diesbezüglich etwas anders aus, kein Spieler aus den aktuellen Top 100 ist j
ünger als 20. Doch es sieht danach aus, dass sich eben dies bald wieder ändern kann, denn mit den Bulgaren Grigor Dimitrov steht ein Kandidat bereit.Der junge Dimitrov ist erst im Mai diesen Jahres 19 Jahre alt geworden, er gehört zu den Spielern, die eine erfolgreiche Juniorenkarriere vorweisen können. Im Jahr 2008 gewann er sowohl Wimbledon als auch die US Open als Junior. Schnell war klar, dass der Bulgare außergewöhnliches Talent hat. Auch aufgrund seiner Spielweise kamen immer wieder Vergleiche mit dem 16 fachen Grand Slam Sieger Roger Federer auf. Dimitrov spielt auf ähnliche Art sein einhändige Vorhand, und auch seine Aufschlagsbewegung weist Gemeinsamkeiten mit der des Schweizers auf. Als seine Lieblingsbeläge nennt er selbst Rasen und Hard Court.
Schon früh mit großem Vorschusslorbeeren ausgestattet scheint nun die Zeit für ihn gekommen zu sein, sich mehr auf der ATP Ebene zu etablieren. Aber immer der Reihe nach: Das nächste Ausrufezeichen setzte Dimitrov 2009 in Rotterdam. In den Niederlanden schlug er in der ersten Runde sensationell Tomas Berdych und konnte dann dem Weltranglistenersten Rafael Nadal einen Satz abknöpfen. Eine Woche später verlor er wieder nur knapp, diesmal gegen Gilles Simon. Doch diese Erfolge auf der ATP Tour waren eher vorübergehender Art. Dimitrov spielte daraufhin auf Challengerebene, und das Ganze eher schlecht als recht. Ausnahme blieb seine Teilnahme in Queen's, wo er einen weiteren Sieg auf ATP Ebene feierte (gegen Ivan Navarro) und dann erneut gegen Simon scheiterte. Er erreichte noch 3 Viertelfinals bei Challengers, durfte außerdem aufgrund seiner Juniorentitel in Wimbledon im Hauptfeld und bei den US Open in der Qualifikation spielen. Doch vor allem das Jahresende fiel sehr negativ aus. Nach dem letzten Grand Slam des Jahres gewann er nur noch ein Match.
Grigor Dimitrov wäre kaum der erste Spieler gewesen, dem man aufgrund von großen Talent eine goldene Zukunft vorausgesagt hätte, die sich dann aber nie erfüllen sollte. Auch zu Beginn dieses Jahres sollte sein Durchbruch nicht gelingen. Es häuften sich frühe Niederlagen in Challenger Turnieren, in Queen's gelang ihm zwar der erste Sieg auf ATP Ebene, aber dennoch kam es zur Trennung mit seinem Coach Peter Lundgre. Neuer Trainer wurde Peter McNamara , über den der Bulgare später sagte:
„McNamara brachte mich zurück zu den grundlegenden Dingen. Er wusste genau, was ich brauchte und was ich machen musste. Von Zeit zu Zeit rappelte er mich auf, er machte keine Kompromisse.“ (Grigor Dimitrov)Die neue Zusammenarbeit fruchtete schnell. Dimitrov ging einen Schritt zurück um wieder voran zu kommen. Der Bulgare begann wieder Futures Turniere in Europa zu spielen, und dass sollte sich auszahlen. Von 5 Turnieren holte er bei dreien den Titel, erreichte dazu 2 Viertelfinals. Daraufhin setzte er seinen Lauf bei Challenger Turnieren fort. In Genf und zweimal in Bangkok siegte er, in Orleans gelang ihm dazu ein Sieg gegen den Top 30 Spieler Michael Llodra:
„Die dritte Woche, das dritte Finale, der dritte Titel – es kommt einen Traum gleich. Es ist erst der Beginn meiner Karriere, aber ich bin mit dem Erreichten sehr glücklich.“ (Grigor Dimitrov)Zusammen mit den Erfolgen, stieg auch seine Position in der Weltrangliste immer mehr. Mittlerweile kommt er den Top 100 immer näher, eines seiner Ziele für Ende 2010. Verbunden mit der besseren Position in der Weltrangliste wird es ihm bald möglich sein in ATP Tunieren zu spielen. An Talent mangelt es ihm auf keinen Fall, einige sehen ihn sogar als zukünftige Nummer 1. Aber in diesem Fall sollte man die Kirche im Dorf lassen. Das nächste Ziel wird es sein, sich auf der ATP Ebene zu etablieren. Doch, dass der Bulgare selbst hohe Ziele hat, zeigt sich in seiner Karriereplanung – die Top 10 soll es Ende 2011 sein.
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