Sonntag, 30. Januar 2011

Australian Open: Djokovic setzt sich die Krone auf

Von: Christian

Alles wie vor 3 Jahren. Auch damals bezwang Novak Djokovic Roger Federer im Halbfinale, und wie damals konnte er sich auch nun den Titel sichern. In einem leider nicht sehr spannenden Finale setzte sich der Serbe deutlich gegen seinen Gegner Andy Murray durch. Es war heute eindeutig nicht der Tag des Briten, schon die Körpersprache zeigte einen klaren Unterschied heute. Murray wirkte nervös und angespannt. Djokovic dagegen relativ locker und selbstbewusst. Und genauso lief das Match dann auch. Djokovic war über die ganze Spielzeit der bessere Spieler. Famos war seine Kombination aus Verteidigungs- und Angriffsspiel, die Art und Weise wie er Bälle, die gegen manch anderen Spieler Winner gewesen wären, aus den Ecken zurückholte. Das machte dem Briten das Leben unheimlich schwer, denn Djokovic beherrschte auch die Kehrseite, und konnte von beiden Seiten Angriffe initieren, und nutzte Passivität von Seiten Murrays zumeist aus.
"Es fühlt sich weniger schlimm an als letztes Jahr. Es war natürlich schwer, und enttäuschend. Ich denke, dass Novak unglaublich gut spielte. Es ist schwer, aber ich muss damit klar kommen. Jeder, der in 3 Finals spielt, würde es sich wünschen zumindest 1 zu gewinnen. Aber das habe ich nicht. Ich muss einfach weiter hart arbeiten und es weiter versuchen. [...] Ich hätte gerne besser gespielt. Aber ich denke, dass er heute jeden anderen Spieler auf der Tour geschlagen hätte. Er servierte stark. Er machte wenig Fehler von der Grundlinie. Er bewegte sich wirklich gut. Er traf den Ball sauber. [...] Ich sehe das Turnier als Gesamtheit, es war exzellent. Ich denke, niemand würde sagen, dass das Erreichen eines Grand Slam Finals eine schlechte Leistung wäre. Ich bin sehr zufrieden wie das Turnier verlief. Aber verständlicherweise hätte ich gerne einen weiteren Schritt gemacht." (Andy Murray)
Selbst bei einer guten Leistung Murrays wäre es also schwer geworden, aber seine beste Seite zeigte der Brite keineswegs. Es gelang ihm nicht sein Spiel durchzubringen, versuchte er aggressiv zu spielen, endete es meistens in Fehlern (der Defensive Djokovic auch geschuldet), spielte er defensiver trieb ihm Djokovic nach hinten. Satz 1 war noch offen, aber Satz 2 schien eine Demontage zu werden. 0-5 lag der Brite zurück, konnte jedoch noch verkürzen auf 2-6. Im dritten Satz gelang ihn sogar das frühe Break. 1-0 lag er vorne, aber auch das brachte nicht, denn auch seine Aufschlagquote war zu gering, sodass Djokovic sofort zurückbreaken konnte.
"Den Davis Cup und einen weiteren Grand Slam Titel, ich lebe den Traum eines jeden Tennisspielers. Ich war fokussierter auf den Sport als jemals zuvor. Gegen einen Spieler wie Andy Murray in einem Grand Slam Finale in 3 Sätzen zu gewinnen, macht diesen Erfolg noch größer. [...] Ich habe wirklich großen Respekt vor ihm und seinem Spiel, weil ich denke, dass er alles hat, was man braucht um ein Grand Slam Sieger zu werden. Ich denke, dass er es sehr bald sein wird. [...] Es war ein klasse Match. Vom Start bis zum letzten Punkt, tat ich, was ich mir taktisch vorgenommen hatte. Es war der beste Weg, wie ich diese Saison hätte starten können. Beide (Federer und Murray) spielten ihr besten Tennis auf Hard Court, genau wie ich. Aber das ich gegen beide in 3 Sätzen jeweils gewinnen konnte, ist unbeschreiblich. [...] Während des Turniers fühlte ich mich toll auf dem Platz. Der Sieg beim Davis Cup mag eine große Rolle spielen für die Leistungen in diesem Turnier. Nachdem wir den Davis Cup gewonnen haben, fühlte ich mich klasse" (Novak Djokovic)
Es erinnerte an das Jahr zuvor, als Roger Federer Murray ausspielte. Der Brite scheint der psychischen Belastung in einem Majorfinale (noch) nicht gewachsen zu sein. In allen seinen 3 Finals verlor er in 3 Sätzen und hatte keine Chance gegen seinen Kontrahenten. Dabei hat Murray auf jeden Fall die Klasse einmal einen solchen Titel zu gewinnen, doch dann wird er im richtigen Moment sein bestes Tennis abrufen müssen. Dass Djokovic diese Fähigkeit besitzt hat er nun bestätigt, es ist der 2. Titel des Serben in Melbourne nach seinem Sieg 2008 gegen Jo-Wilfried Tsonga. Nach seinem ersten Erfolg schien es so, dass ihm ein solcher nicht wieder gelingen würde. Nadal und Federer schlugen zurück und blieben die dominanten Figuren.

Doch nun konnte er zum 2. Mal in Folge Federer im Halbfinale eines Grand Slam Turniers besiegen. Verlor er danach in New York noch gegen Nadal, besiegte er nun Andy Murray. Damit rückt der Serbe Roger Federer auch immer mehr auf die Pelle, die Lücke wird nun minimal sein. Aber auch allgemein gesehen wird Djokovic nun angreifen, mit dem neu gewonnen Selbstvertrauen ist auf jedem Fall viel drin. Es spricht viel dafür, dass das hier nicht der letzte große Titel des Serben war.

RESULTS - SUNDAY, 30 JANUARY, 2011

Singles - Final
[3] N Djokovic (SRB) d [5] A Murray (GBR) 64 62 63

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