Man konnte dieses Jahr in Wimbledon schon viel spannendes und hochklassige Matches verfolgen, man denke nur an das Duell zwischen Del Potro oder Nadal, aber das heutige Match zwischen Jo-Wilfried Tsonga und Roger Federer stellte noch mal den Rest in den Schatten. Es war ein historischer Tag, an dem der Franzose den vielleicht größten Erfolg seiner Laufbahn feierte. Tsonga galt 2008, als er einen famosen Lauf bei den Australian Open hatte, der ihn bis ins Finale führte als Versprechen für die Zukunft – vor allem sei

„Es ist für mich einfach nur fantastisch. Es ist wie, als ob man Nadal in Roland Garros schlagen würde, unfassbar. Es wird einer meiner größten Karriereerfolge bleiben, ohne Zweifel. Ich habe mich so gut auf dem Platz gefühlt. Ich war schnell, es war einfach perfekt. Alles wirkte wie ein Traum. Auch, als ich 2 Sätze zurück lag, denn es war immerhin das Viertelfinale – gegen Roger Federer. Das Stadion war voll. Ich war weiter im Match drin. Ich bin ein Spieler, der die großen Momente liebt. Deshalb hoffe ich, dass weitere folgen werden.” (Jo-Wilfried Tsonga)Die meisten erwarteten mal wieder ein Top 4 Halbfinale wie wir es bereits bei den French Open gesehen haben. Und auch beim ersten Match auf dem Center Court sah es zunächst danach aus. Tsonga wirkte zunächst etwas planlos gegen einen gut aufgelegten Federer. Direkt im ersten Aufschlagspiel des Franzosen machte Federer sein erstes (und auch letztes) Break des Matches. Der Schweizer bot gutes Tennis wie im bisherigen Turnierverlauf, servierte stark und ließ Tsonga nicht sehr viele Chancen. Satz 1 gewann er so nach dem frühen Break und auch Satz 2 entschied er für sich. Er gewann im in einem Tiebreak, nachdem beide Spieler ihre Aufschlagspiele hielten. Nun war es nicht gerade ermutigend für Tsonga, dass Federer noch nie zuvor bei einem Grand Slam eine 2-0 Satzführung verspielte – wer zu diesem Zeitpunkt auf Tsonga getippt hätte, hätte gutes Geld verdient.
Der Wendepunkt kam zu Beginn von Satz 3, Aufschlag Federer. Nachdem er 2 Breakpunkte nicht nutzen kann, gelingt ihm durch 2 starke Punkte doch noch sein erstes Break. Ab hier spielte sich der Franzose geradezu in einem Rausch, vor allem servierte er unmenschlich und mit seiner Vorhand hielt er Punkte kurz. Federer fand dagegen kein Mittel, und noch schlimmer, er zeigte nun öfter bei eigenen Aufschlagspielen Nerven. So konnte Tsonga in Satz 4 und 5 breaken, womit er nicht mehr aufzuhalten war. Die größte Überraschung in Wimbledon bisher war perfekt.
„Es ist immer hart ein solches Match zu verlieren. Aber ich denke, dass Jo großartig gespielt hat. Vom Start zum Ende, ich konnte mich an keinem Breakpunkt errinern nach dem frühen Break in Satz 1. Dennoch war es kanpp. Ich hatte alle Chancen. Ich bin also zufrieden mit meiner Leistung. Es ist bitter so auszuscheiden, aber passiert halt eben manchmal.Die restlichen 3 der großen 4 setzen sich dagegen mehr oder weniger souverän durch. Zeitgleich mit Federer spielten Novak Djokovic und Shootingstar Bernhard Tomic. Zunächst zeigte der Serbe, dass er der Chef im Ring ist. Mit langen Grundlinienschlägen setzte er den jüngsten Wimbledon Viertelfinalist seit Boris Becker zu. Doch dann wendete sich das Geschehen. Tomic brach immer mehr den Rhythmus von Djokovic, indem er viel varierte, flach spielte und Djokovic nicht immer viel Tempo gab auf das er antworten konnte. Djokovic wurde weniger aggressiv und Tomic konnte den Satz 2 gewinnen. Als er dann auch ein Break im 3. Schaffte, schien sich eine ernsthafte Überraschung anzubahnen. Aber Tomic konnte sein Niveau nicht halten und verlor schließlich in 4 Sätze. Nichtdestotrotz war ein einmaliger Lauf von Tomic in diesem Turnier. Djokovic darf sich nun mit Tsonga messen.
Es ist das Jahr, in dem über meine Chance geredet wird, mit Pete gleichzuziehen (7 Titel), aber es ist nicht mein Hauptantrieb. Ich mag Pete. Es ist immer toll etwas zu erreichen, was er schaffte. Aber am Ende geht es darum Turniere zu gewinnen.“ (Roger Federer)
Das 2. Halbfinale ist ein altbekanntes Match in London. Rafael Nadal und Andy Murray spielen wie im letzten Jahr gegeneinander. Nadal musste zunächst Mardy Fish aus dem Weg räumen. Dies funktionierte auch sehr gut in Satz 1 und 2, Nadal spielte konzentriert, während Fish nicht konstant genug servierte und von der Grundlinie nicht mithalten konnte. Aber er steigerte sich und zeigte in Satz , warum er im Viertelfinale steht. Aber nach den gewonnen 3. Satz, nahm das Geschehen im 4. Wieder seinen gewohnten Lauf und Nadal sicherte sich den Matchgewinn. Andy Murray spielte zur selben Zeit gegen Feliciano Lopez. Der Linkshänder schlug im Turnierverlauf immerhin Andy Roddick, 3 maliger Finalist hier, in 3 Sätzen. Doch der starke Netzspieler aus Spanien sah im Match gegen Murray nur wenig Land, ein souveräner Sieg des Briten war die Folge, und das 3. Halbfinale in Folge in London.
RESULTS - WEDNESDAY, 29 JUNE, 2011
Singles - Quarter-finals
[1] R Nadal (ESP) d [10] M Fish (USA) 63 63 57 64
[2] N Djokovic (SRB) d [Q] B Tomic (AUS) 62 36 63 75
[12] J Tsonga (FRA) d [3] R Federer (SUI) 36 67(3) 64 64 64
[4] A Murray (GBR) d F Lopez (ESP) 63 64 64
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