Sonntag, 11. September 2011

US Open: Ein Déjà-vu

Von: Christian

Der "Super-Saturday" stand gestern bei den US Open an. Er startete mit den beiden Halbfinals der Herrern, wie zuletzt in Roland Garros in diesem Jahr war die komplette Top 4 in der Vorschlussrunde vertreten. Den Start machten Roger Federer und Novak Djokovic, ein Match, dass in New York bereits ein Klassiker ist. Es ist das 5. Duell der beiden in Folge seit 2007. Damals standen sich beide im Finale gegenüber, wo Federer gegen einen noch sehr jungen Djokovic in knappen 3 Sätzen gewann. Auch in den nächsten beiden Jahren war es Federer, der den Serben stoppte, jeweils im Halbfinale - unvergessen bleibt der Ball durch die Beine, mit dem sich der Schweizer vor 2 Jahren Matchbälle erspielte. Letztes Jahr durchbrach Djokovic die Serie und gewann ein sehr spannendes 5 Satz Match. Nach ihren letzten fantastischen Match in Roland Garros in diese Jahr war es mal wieder angerichtet.

Wegen Regen wurde der Start zunächst etwas verschoben, aber dann konnte es ohne Unterbrechung losgegen. In Satz 1 war es ein stark von den Aufschlägern dominiertes Match, keiner der beiden gab sich eine Blöße. Es gab nicht einen Breakball, ein Tiebreak war unumgänglich. Federer ging hier schnell in Führung, hatte bei 6-3 Satzbälle, die Djokovic aber mit mutigen Spiel abwehrte. Doch der Schweizer wackelte nicht, eine starke Rückhand die Linie runter brachte ihm den Satzgewinn. Danach nutzte er den Schwung aus Satz 1, und ging 3-1 in Führung. Djokovic konnte zwar noch einmal zum 3-3 ausgleichen, aber Federer ließ nicht locker und gewann Satz 2. Bis hierhin war er der bessere Spieler, servierte stark und konnte immer wieder die Rallies mit seiner Vorhand emtscheiden. Djokovic kam nicht in seinen Rhytmus.

Das änderte sich jedoch. Djokovic breakte im 3. zu Beginn und wurde nun stärker. Seine Schläge bekamen mehr Druck, und er ließ Federer nicht mehr zum Zug kommen. Dessen Aufschlag ließ nach und die Fehler mehrten sich. Diese Tendenz verstärkte sich in Satz 4, Federer sah kein Land mehr, konnte gerade so ein 0-6 verhindern. Doch er fing sich wieder in Satz 5. Dieser entscheidente Satz wurde zu einem hochklassigen. Federer stabilisierte sich und griff wieder besser an, und nutzte Unaufmerksamkeiten Djokovics zum Break bei 5-3. Dann die 40-15 Führung und 2 Matchbälle. Der nächste Schlag wird wohl in die Geschichte eingehen:



Djokovic wehrte den ersten mit einem unglaublichen Vorhandreturn ab, und Federer vergab den zweiten. Danach folgte ein Doppelfehler. Alles errinerte frapierend an das letzte Jahr, als Federer ebenfalls 2 Matchbälle abwehrte. Federer war nun gebrochen und verlor den letzten Satz 7-5. Eine unheimlich bittere Niederlage nach 2 Matchbällen bei eigenen Aufschlag.
"Es war sehr ähnlich wie letztes Jahr. Ich hatte meine Chancen. Ich war nah dran auszuscheiden. Er servierte, führte 40-15. Ich schaffte es einen fantastischen Return zu schlagen, der mich zurück brachte. Ich bekam neue Enegier vom Publikum und kämpfte mich zurück. Ich musste positiv bleiben und wollte keine Wiederholung der French Open. Es waren unglaublich 2 letzte Spiele.
Mein Selbstvetrauen ist derzeit sehr hoch für mich und es hilft mir in diese großen Matches zu gehen und mutig zu spielen, wie ich es zuvor nicht getan habe. Aber es ist alles ein Prozess des Lernen, Erfahren und Wachsen als Spieler, als Person. Genau für solche Matches arbeitest du so hart und willst hier sein. Um gegen solche Spieler wie Federer zu gewinnen" (Novak Djokovic)
Am Ende setzte sich dann mit Djokovic der mental stärkere und auch etwas glücklichere (Centimeter entschieden bei diesem Return) Spieler durch. Nach 2 starken Sätzen mit teil tollen Angriffstennis und einen funktionierenden Matchplan (aggressives Spiel, Variation mit Slice, gute Aufschlag) konnte Djokovic das Ruder umdrehen, und mit seine Stärke von der Grundlinie und seinen starken Returns das Match für sich entscheiden.
"Es ist schwierig diese Niederlage zu erklären, denn ich denke, dass ich bei der anderen Pressekonferenz sein sollte. Aber es ist wie es ist. Er kam zurück, spiele gut. Ich spielte am Ende weniger gut. Natürlich ist das enttäuschend, aber ich kann es mir nur selbst vorwerfen. Ich habe alles perfekt vorbereitet, aber ich konnte es nicht beenden.
Ich denke, deshalb schauen wir alle Sport, oder?. Weil wir nicht wissen wie es ausgeht und jeder eine Chance hat, und es bis zum Schluss noch drehen kann. Das ist, was wir an Sport lieben, aber es kann sehr bitter und hart sein manchmal. Heute traf es mich. Es schmerzt, aber es ist okay. Könnte schlimmer sein, es hätte ein Finale sein können." (Roger Federer)


RESULTS - SATURDAY, 10 SEPTEMBER, 2011

Singles - Semi-finals

[1] N Djokovic (SRB) d [3] R Federer (SUI) 67(7) 46 63 62 75 - saved 2 M.P.

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